Roland Lampe liest aus seinem Roman „Seitenflügel“ –
Die literarische Stunde:
Roland Lampe lässt seinen Roman „Seitenflügel“ in Berlin-Mitte an der Oranienburger Straße Anfang bis Mitte der 90er Jahre spielen. Seine Hauptgestalt Kevin wird Zeuge des Mauerfalls und der Wendejahre in diesem Geviert. Er blickt zurück auf Mutter und Vater, grübelt über seinen Vornamen Kevin nach, über nächtliche Ängste und Erfahrungen in der Armee. Er beobachtet seine netten oder dubiosen Hausnachbarn und macht unterschiedliche Erfahrungen mit Nachwendebesuchern aus
Handwerk, Versicherung, Politik (Erich Honecker) und einer ganz alten Dienstbotin. Seine große Liebe zu Annette, der neuen Bibliothekschefin, endet mit einem Paukenschlag. Lampe streift Kevins Arbeit in der Bibliothek, im Archiv und in der Arbeitsagentur. Kevin hat seltsame Begegnungen mit Psychologen, Russen und Zeugen Jehovas, im Monscheripark, am Automaten, in der U-Bahn und in der Mensa. Lampe bietet Überraschendes, Unwahrscheinliches, Humor mit verzwickten Gags und flottem Drall. 79 kurze Kapitel bilden eine lebendige bunte kunstvoll verschlungene Bilderfolge von Texten mit angenehmer Kürze oder Länge, gleichsam ein Kaleidoskop im Zeitkolorit.
Ein Sechstel des Textes ist den Mühen und Erfolgen des Schriftstellers Kevin gewidmet. Wie findet er ins Schreiben hinein? Wo findet er Gleichgesinnte? Welches sind seine großen Ahnen ? Hölderlin,
Fontane, Jean Paul. Ein kleiner Edelstein: Kevin liest einer „Bordsteinschwalbe“ gegen Honorar Gedichte vor.
Eintritt: 5 Euro, erm. 4 Euro