Freitag, 10. 05.2019, 19 Uhr „Die USA des Präsidenten Donald Trump – Vom „Weltpolizisten“ zum Sicherheitsrisiko?

Politisch-literarisches Gespräch mit Ingar Solty (Berlin)

Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs galten die Vereinigten Staaten von Amerika vor allem als Führungsmacht des Westens in einer bipolaren Welt. Nach dem Ende des Kalten Krieges beanspruchten sie die Rolle als die einzig verbliebene Supermacht. Die größte Volkswirtschaft unseres Planeten beherrschte nun vor allem wirtschaftlich und finanzwirtschaftlich, technologisch und ideologisch die Weltpolitik und drückte ihr den Stempel ihres Globalisierungsverständnisses auf. Aller unterschiedlichen Charaktere als Präsidenten im Weißen Haus zum Trotze aber blieben die USA dabei berechenbar für ihre Partner und für ihre Kritiker. Nicht nur die Politik des „regime change“, der Ablösung von politischen Systemen oder Herrschenden von außen, von Präsident George W. Bush führte in eine weltpolitische Sackgasse, auch Präsident Obama hielt daran fest.

Unter Donald Trump sind die Vereinigten Staaten kaum mehr wieder zu erkennen. „America first“ statt offener Märkte, Rassismus und Mauerbau gegenüber Mexico und lateinamerikanischen Einwanderern, innenpolitisches Chaos und Verfassungsverbiegung, eine selten gekannte innenpolitische Spaltung charakterisieren eine Weltmacht, die aus dem Tritt gekommen ist. Partner und Konkurrenten verprellt Trump gleichermaßen, die Gefahr verheerender militärischer Konflikte ist gewachsen. Was droht uns von einem US-Präsidenten, der weltpolitische Verantwortung mit der Kultivierung eines überbordenden Geltungsbewusstseins tagtäglich verwechselt?

 

Ingar Solty, Politikwissenschaftler und Buchautor mit Lehrerfahrung in Toronto/Kanada, wird uns seine Einschätzung der Perspektive einer Supermacht zwischen Weltpolizist und Sicherheitsrisiko vorstellen und für ein intensives Gespräch zur Verfügung stehen.

Ingar Solty wurde 1979 in Meinerzhagen in Nordrhein-Westfalen geboren und promoviert an der York University in Toronto. Er ist Redakteur bei der Zeitschrift „Das Argument“ und Referent für Friedens- und Sicherheitspolitik am Institut für Gesellschaftsanalyse der Rosa-Luxemburg-Stiftung.

 

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